Wusstest Du schon?
Der Apfel ist das beliebteste Obst in Deutschland. Danach folgt schon die Banane, die importiert wird. Tendenziell ist ein Rückgang im Obstverzehr zu beobachten.
Obst ist gesund
Klar ist: Obst enthält Vitamine, Mineralien, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe. Die sind wichtig, dass unser Körpersystem funktioniert. Denn wir benötigen ausreichende Mengen der 47 essentiellen Nährstoffe. Das Essen von Obst trägt zu dieser Versorgung bei.
Mythos: Obst ist ungesund
Woher stammt der Mythos, dass Obst ungesund sei? Obst enthält Zucker, insbesondere Fruchtzucker. Fruchtzucker bzw. Fruktose steht im Verdacht das metabolische Syndrom auszulösen. Übergewicht, Insulinresistenz (sprich Diabetes Typ 2), Bluthochdruck und chronische Entzündungen. Das liegt daran, dass Fruktose nicht wie Glukose (Traubenzucker), sondern eher wie Alkohol verstoffwechselt wird. Unser Körper hat jedoch kein Problem damit gewisse Mengen an Fruktose zu verarbeiten. Doch hier kommt es auf den richtigen Kontext an.
Obst gesund: Die Sorte & der Kontext sind entscheidend
Die Verstoffwechselung von (zu viel) Fruktose stellt unseren Körper vor eine Herausforderung. Bewegung heizt jedoch die Verstoffwechselung von Fruktose an. Je mehr man sich bewegt, desto weniger oft wird Fruktose schädlich. Zudem ist es entscheidend, ob Fruktose isoliert oder in Form einer Nährstoff-Matrix, also einem richtigen Lebensmittel konsumiert wird. Fruktose kommt in Lebensmitteln niemals alleine vor, sondern immer mit anderen Nährstoffe, Ballaststoffen und Vitaminen zusammen. Isolierte Fruktose gibt es z.B. pur als Süßungsmittel und als Bestandteil von Haushaltszucker (Saccharose) bzw. High-Fructose-Corn-Syrup. Haushaltszucker besteht zu 50% aus Fruktose und 50% aus Glukose. Bei High-Fructose-Corn-Syrup ist der Fruktose-Anteil noch einmal höher.
In der isolierten Form ist Fruktose schädlich. In der Lebensmittelmatrix eher nicht. Jedoch ist es so, dass wir nicht mehr ursprüngliche Früchte essen. Diese hatten deutlich weniger Zucker als heutige Obstsorten. Zudem enthalten gezüchtete Obstsorten oft weniger Vitalstoffe und Antioxidantien. Viele heutige Obstsorten sind massiv gezüchtet worden und haben wenig zu tun mit dem ursprünglichen weniger süßem Wildobst. Daher ist es wichtig auf 2 Faktoren zu achten:
- Obst sollte so natürlich wie möglich gegessen werden (lieber den kleinen Bio-Apfel vom Nachbarsgarten), als den hochgezüchteten Apfel aus dem Supermarkt
- Obst sollte nicht alleine gegessen werden, sondern immer als Teil einer Mahlzeit
- extrem zuckerreiche Obstsorten wie Trauben, Banane, Rosinen, Datteln, Ananas, Mango eher selten oder mit vielen Ballaststoffen essen
- auf Trockenobst als Snack verzichten
Kritiker bemängeln, dass Obst genau so viel Zucker wie eine Dose Cola oder Limonade enthalte. Das mag zwar stimmen, ist jedoch total aus dem Kontext gerissen. Denn Obst enthält auch Ballaststoffe, Vitamine und Spurenelemente, die man in einer Dose Cola vergeblich sucht. Diese verzögern die Aufnahme des Zuckers (Fruktose und Glukose) ins Blut und puffern damit schädliche Nebenwirkungen ab. Ballaststoffe neutralisieren die schädlichen Eigenschaften von Fruktose. Anders herum formuliert: erst ohne Ballaststoffe – wie in der Dose Cola – wird Fruktose zu einem schädlichen Stoff.
Vergleicht man Obst mit Gemüse fällt auf, dass die meisten Obstsorten mehr Antioxidantien und Fruchtzucker, dafür aber weniger Vitamine enthalten. Das macht Obst nicht automatisch zu einem besseren oder schlechteren Lebensmittel. Vor allem nicht pauschal! Denn während sich Gemüsesorten entlang eines enorm großen Spektrums bewegen, gilt das auch für Obst.
Beispiel: Kürbis und Spinat zählen beide zu der Kategorie Gemüse. Sie enthalten jedoch komplett unterschiedliche Vitalstoffe und Vitamine. Auch die Zusammensetzung der Makronährstoffe (Fett, Eiweiß, Kohlenhydrate) unterscheidet sich enorm.
Auch Obstsorten bewegen sich anhand eines großen Spektrums. So unterscheiden sich Waldbeeren und Südfrüchte wie Mango bzw. Banane enorm voneinander.
Wir haben also festgestellt, dass es auf die Obstsorte ankommt. Doch es kommt auch auf den Kontext an. Möchte man abnehmen, ist man stoffwechselgesund, bewegt man sich viel etc?
Wann ist Obst ungesund?
Obst enthält also nicht nur Fruchtzucker, sondern zahlreiche Vitalstoffe, die extrem positiv auf unseren Organismus wirken. Obst kann daher im richtigen Kontext auch gesund sein. Die Versorgung mit Vitaminen und vor allem Antioxidantien ist super wichtig, je nachdem was sonst so gegessen wird.
Es macht also einen Unterschied
- wie viel Obst gegessen wird
- wann Obst gegessen wird
- welches Obst gegessen wird
- wie es mit der Bewegung aussieht
Die Frage danach, ob Obst gesund ist, ist also eine Frage des Kontexts. Denn Obst ist weder pauschal gesund, noch pauschal ungesund und kann sehr gut als Teil einer gesunden Ernährung in den täglichen Speiseplan integriert werden.
Die hier dargestellten Inhalte werden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt und sind lediglich zur allgemeinen Weiterbildung und für interessierte Leser zur Fortbildung gedacht. Sie stellen keine Behandlungsempfehlung dar, noch sind sie als Diagnose- oder Therapieanweisung zu verstehen. Die Inhalte erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, Aktualität und Richtigkeit der dargestellten Informationen. Ebenfalls ersetzen die Inhalte keine Beratung durch einen Arzt, Apotheker oder Heilpraktiker und dienen nicht als Grundlage zur Eigendiagnose. Bei Verdacht auf eine Erkrankung konsultieren Sie immer den Arzt Ihres Vertrauens. Essen-Gesundheit und seine Autoren übernehmen keine Haftung für Schäden oder Unannehmlichkeiten, die direkt oder indirekt aus der Anwendung der hier dargestellten Angaben entstehen.
Dein Kommentar
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Hey! Toller Artikel! Danke für das zusammen tragen der Infos! weiter so! Gruss Kim
In normalen Mengen gegessen macht Obst nicht dick. Obst enthält Ballaststoffe sowie zahlreiche Vitamine und Mineralien. Jedoch zuviel Fruktose (Fruchtzucker) wirken sich auf unsere Figur ungünstig aus. Man geht davon aus, das Fruktose nicht den Insulinspiegel beeinflusst. Fruktose steht aber im Verdacht die Bildung einer Fettleber zu begünstigen. Eine Fettleber ist jedoch ein Risikofaktor für Diabetes oder einer Leberzirrhose.