Selen
Selen ist eines der 47 essentiellen Spurenelemente enorm bedeutend bei der Produktion körpereigener Antioxidantien, die vor Krebs schützen. Selen kann aber noch mehr. Es ist an vielen Stoffwechselprozessen beteiligt und wirkt auf verschiedenen Ebenen im Körper.
Funktion von Selen
Selen ist wichtiger Bestandteil für verschiedene körpereigene Antioxidantien. Das Enzym Glutathion-Peroxidase sowie verschiedene Selenoproteine sind auf die Zufuhr von Selen aus der Nahrung angewiesen. Diese Antioxidantien können im Bedarfsfall und wenn weitere Bausteine wie Zink und genügend Eiweiß vorhanden sind erzeugt werden und sorgen für einen starken Zellschutz im Körper.
Durch die Aktivierung des Zellschutzes und den Nutzen für das Immunsystem reduziert Selen das Krebsrisiko.
Selen verringert das Risiko bei Männern an Prostatakrebs zu erkranken. Zudem verringerte Selen das Risiko an Darm-, Leber- sowie Lungenkrebs zu erkranken und reduzierte die Sterblichkeit bei Krebs. Auch bei Magen- und Speiseröhrenkrebs wurden positive Einflüsse von Selen in verschiedenen Studien gezeigt.
Selen wirkt gegen Krebs, in dem es Antioxidantien bildet, die freie Radikale abfangen und Schadstoffe binden. Selen stimuliert zudem Gene, die als Anti-Krebs-Gene gelten. Es hemmt die Zellteilung von Krebszellen und fördert die Apoptose.
Selen wirkt also auf vielen verschiedenen Ebenen Krebs entgegen. Daher sollte auf keinen Fall ein Mangel im Blut vorhanden sein.
Selen hat zudem einen Synergieeffekt mit dem bekannten Radikalfänger Vitamin E. Beide aktivieren sich gegenseitig und sorgen so dafür, die schädliche Kettenreaktion freier Radikale zu stoppen.
Selen bindet Schadstoffe im Körper. Da Selen mit verschiedenen Schwermetallen konkurriert, können diese bei einem hohen Selenspiegel nicht im Körper eingebaut werden. Zudem bindet Enzyme aus Selen Schadstoffe und Schwermetalle, sodass diese ausgeschieden werden können. Damit wirkt es Entzündungen, Krebs sowie Leber- und Nierenschäden durch Entgiftung entgegen. Bei Untersuchungen von Alzheimer- und Parkinsonpatienten stellte man fest, dass diese Gruppen im Schnitt sehr niedrige Selenwerte im Blut haben.
Doch auch im Gehirn ist Selen von großer Bedeutung. Selen aktiviert das Glückshormon Serotonin und reduziert daher das Risiko für Depressionen. Da auch Schadstoffbelastungen Depressionen, mangelnde geistige Leistungsfähigkeit sowie Unkonzentriertheit auslösen kann, wirkt Selen auch auf dieser Ebene positiv auf das Gehirn.
Durch die Reduzierung von Schadstoffen im Organismus reduziert Selen das Risiko an einer Allergie zu erkranken.
Mangelerscheinungen bei Selenmangel
Direkte Symptome sind nur selten einem Selenmangel zuzuordnen. Fehlt Selen, fehlt einer der wichtigsten Baustoffe zur Bildung krebshemmender Enzyme. Bei einem Mangel versagt die körpereigene Anti-Krebs-Abwehr, was zu einem erhöhten Risiko verschiedener Krebsarten führen kann.
Tagesbedarf von Selen
Der Tagesbedarf von Selen sollte bei 100 – 200 µg liegen. Nährwerttabellen helfen hier nur wenig, da der Selengehalt der entsprechenden Lebensmittel abhängig davon ist, wie selenreich die Böden waren auf denen diese Pflanzen gewachsen sind. Der Selengehalt von tierischen Produkten hängt davon ab, wie selenreich die Pflanzen waren, die sie gefressen haben.
Das Phänomen gilt natürlich für alle Nährstoffe, ist jedoch bei Selen ganz besonders stark zu beobachten. Während Kanada und die USA sehr selenreiche Böden enthalten, sind Europa und China Selenmangelgebiete.
Wichtig ist wie hoch der Selengehalt im Blut wirklich ist. 100 µg/l sollte als untere Grenze dienen. Besser sind 120 – 150 µg/l. Erst ab einem hohen Selengehalt im Blut ist der körpereigene Krebsschutz wirklich aktiv.
Bei Selenmangel sollten bevorzugt selenreiche Lebensmittel gegessen werden. Es kann auch auf eine Supplementierung von Selen zurückgegriffen werden. Liegt gleichzeitig ein Jodmangel vor, sind Kombipräparate von Jod und Selen empfehlenswert.
Vorkommen von Selen in Lebensmitteln
Selen ist in tierischen Produkten wie Fleisch, Fisch und Eiern enthalten. Nüsse vor allem Para- und Kokosnüsse enthalten große Mengen an Selen. Der Gehalt von Selen in pflanzlichen wie tierischen Produkten ist vom Gehalt der Böden abhängig. Weizen aus Nordamerika enthält wesentlich mehr Selen als Weizen aus Deutschland.
Auch die Verarbeitung spielt eine Rolle. Vollkornprodukte enthalten z.B. mehr Selen als Weißmehl.
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